Die Arbeiten von Wolfgang Eibl sind ein schönes Beispiel dafür, dass die Einfachheit weder Wert noch Reiz der Kunst schmälert. Mit instinktiver Sicherheit benutzt er malerisches und zeichnerisches Material: satte Farbe, dunkelblaue Tusche, Kugelschreiber, Stifte die saubere Linien ziehen, solche die über die Fläche kratzen. Und immer stimmt die Form der Anwendung, die Strichstärke, die Konsistenz der Materialien. Auch Elemente aus der „Wirklichkeit“ finden Eingang in die Bildwelt des Künstlers, die natürlich ebenso wirklich ist. Die Bilder können sehr bunt sein, vor allem in ihrer Fülle. Bunt sind sie nicht nur durch die Farbe, auch die Vielfalt der Formen erzeugt diesen Eindruck. Lebendige Kontraste jeder Art finden sich. Die Bildfläche scheint meist dicht gefüllt, das Rundherum, der Hintergrund, bekommt die selbe Aufmerksamkeit wie der Rest. Er ist ebenso wichtig. Räumlichkeit aber ist keine Dimension in diesen Arbeiten. Die Motive sind zeichenhaft, erzählerisch, ungekünstelt und direkt. Nichts ist hier verschlüsselt, kompliziert gedacht oder bedeutungsschwer. Seine Bilder erzählen vom Leben, vom Leben des Wolfgang Eibl, natürlich. Spielerisch einfach, fröhlich aber nicht unbekümmert lassen sie uns teilhaben an den vielschichtigen Wahrnehmungen des Künstlers.

Gerold Tusch
Auszug aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung in Goldegg, 2013
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